Mittelpunkt unserer Arbeit steht der Werkstoff Stahl- Beton. Sein individueller Zustand bestimmt unser weiteres Vorgehen. Wir führen Bauwerksuntersuchungen vor Ort durch, um uns ein umfassendes Bild über den Ist-Zustand des Bauwerks zu machen und eine fachgerechte Schadensdiagnose zu erstellen.
Die Bauwerksuntersuchung vor Beginn der Instandsetzung ist essentiell für die Planung der Instandsetzung und Instandhaltung von Beton – und Stahlbeton. Durch bewährte Analysemethoden ermitteln wir den Ist-Zustand des Bauwerks. Sowohl vor Ort als auch im Labor können aussagekräftige Ergebnisse erzielt werden. Anhand der Analysen kann Instandsetzungsplanungsbüro Hasse ein Instandsetzungskonzept, welches den Soll-Zustand darstellt, erstellen und erste Kostenschätzungen präsentieren.
Als Betonüberdeckung oder einfach Betondeckung wird im Stahlbetonbau der Abstand zwi-schen der Betonoberfläche und der Außenkante eines vom Beton umhüllten Betonstahls be-zeichnet. Eine ausreichende Bewehrungsüberdeckung, in Deutschland üblicherweise als Be-tondeckung bezeichnet, ist bei Stahlbetonbauteilen erforderlich, um den notwendigen Ver-bund zwischen Beton und Bewehrung, eine genügende Dauerhaftigkeit des Bauteils sowie einen entsprechenden Feuerwiderstand sicherzustellen. Die Prüfung der Betondeckung der Bewehrung erfolgt im zerstörungsfreien, elektromagnetischen Verfahren, mittels eines Profo-meters 4 der Firma Proceq. Die Prüfung erfolgt stichprobenartig an den zu untersuchenden Stahlbetonbauteilen. Es werden mindestens 10 Einzelwerte je Prüfstelle ermittelt. Der Mit-telwert der vollzogenen Messung wird festgehalten.
Als Carbonatisierung wird im Bauwesen eine chemische Reaktion bezeichnet, die in jedem Beton bei Anwesenheit von Kohlendioxid und Feuchtigkeit (als Transport und Reaktions-medium) abläuft. Obwohl dieser Vorgang dem Beton selbst nicht schadet (eher im Gegenteil, durch die Entstehung von Kalkstein wird die Druckfestigkeit erhöht) ermöglicht er im Falle von Stahlbeton durch den Verlust des alkalischen Milieus (Verlust der Passivierung) Bewehrungskorrosion, die schwerwiegende Schäden am Beton verursacht. Die Carbonatisierungstiefe des Stahlbetonbauteils wird in Anlehnung an die vorläufige RILEM-Empfehlung CPC 18 mittels eines Phenolphtalein Testes an frischen Stemmstellen durchgeführt.
Die Druckfestigkeit der Stahlbetonbauteile wird zerstörungsfrei nach DIN EN 12504-2:2001 (D) und DIN 1048 Teil 2 mittels eines Rückprallhammers (Federhammer aus Stahl) bestimmt. Nach ANMERKUNG 1 zur Norm dient das Verfahren zum Nachweis der Gleichmäßigkeit von Ortbeton, sowie die Darstellung von Bereichen oder Flächen geringer Güte, oder für beschädig-ten Beton in Konstruktionen.
Zur Prüfung werden an jeder Messstelle (1,0 dm²) 10 Schlagprüfungen zur Ablesung der Rückprallzahl R ermittelt. Aus diesen Werten wird der Messstellenwert Rm als arithmetisches Mittel bestimmt und entsprechend der Schlagrichtung mit einem Korrekturwert abgeglichen. Gemäß TABELLE 1 [1] werden für diese ermittelten Rückprallwerte vergleichbare Betonfes-tigkeitsklassen nach DIN 1045 angegeben. Alle Ergebnisse wurden im Datenblatt V 13 do-kumentiert.
Chloride werden hauptsächlich über das „Abfallen“ des mit Taumittel beaufschlagten Schnees aus den Radkästen der Autos „eingeschleppt“. Der kritische Maximalwert beträgt gemäß der Technischen Regel Instandhaltung von Betonbauwerken (TR Instandhaltung 2021) 0,5 M.-% (bezogen auf den Zementgehalt). Eine chloridbedingte Lochfraßkorrosion, wobei lokale hohe Abtragsraten an der Bewehrung vorliegen, ist auf Grundlage der von Grenzwertüberschreitungen zu vermuten. Zur Bestimmung des Chlorid-Gehaltes von belasteten Stahlbetonbauteilen werden in drei verschiedenen Tiefenstufen z.B. 0-2cm, 2-4cm und 4-6cm Bohrmehlproben über ein spezielles Entnahmegerät entnommen. Das Gerät ist mit einem Hohlbohrer bestückt und transportiert das entnommene Prüfgut mittels Unterdruck in einen Sammelbehälter. Der Bohraufsatz ist hierzu mit einer Absaugung verbunden. Das entnommene Material wird bauteilgemäß zugeordnet und zur Bestimmung des Chloridgehaltes labortechnisch untersucht. Die Proben werden hierzu getrocknet und der Chloridgehalt potentiometrisch nach DIN EN 14629 bestimmt.
Die Potentialfeldmessung lokalisiert Bauteilbereiche, die von aktiver, chloridinduzierter Korro-sion betroffen sind. Die Potentialfeldmessung lässt sich für ganze Parkdecks oder lediglich Teilbereiche wie Stützen oder Wandbereiche anwenden.
Der Planer hat somit die Möglichkeit zerstörungsfrei unter die Betondecke zu schauen, den Fortschritt der Korrosion an den Stahlteilen des Stahlbetons festzustellen und zielgerichtet zu reagieren.
Mit Hilfe einer speziellen Software können die großflächigen Messungen visualisiert werden und somit direkt in das Instandsetzungskonzept einfließen: auf einem digitalen Plan werden die sanierungsbedürftigen Stellen exakt verzeichnet. Die ausführenden Gewerke haben somit die Möglichkeit, bestimmte Bereiche genauestens abzutragen und instand zu setzen.
@2023 – Hasse Instandsetzungsplanung GmbH